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Für Niels Maier

Ich erinnere mich an das letzte Wochenende des Drehs, Mitte Mai bei ihm im Garten, wir waren glücklich über die gemeinsame Arbeit. Wir sprachen über das Fliegen, eine Leidenschaft, die wir teilten, die Perspektivwechsel, die neuen Blicke, die Höhe, das schwerelose Gleiten über das Terrain, das Wetter und die Wolkenformen, die Sicht ins scheinbar Unendliche, die Freiheit.

Sein Lächeln an dem Abend, die Zufriedenheit, Klarheit und Leichtigkeit die ihn umgab sind mir als Bild geblieben.

Er plante in die USA zu reisen, ein kleines Flugzeug über die ungeheure Natur dort zu steuern, zu staunen, zu fliegen. Dabei ist er, wohl kurz nach einem Start, abgestürzt. Seine Lieben waren bei ihm als er im Krankenhaus starb.

Niels und ich haben in etwa zur selben Zeit im Filmgeschäft begonnen. Leider haben sich unsere Wege erst jetzt gekreuzt. Die wenigen Tage Vorbereitung und Dreh während „Wir für immer“ haben gereicht, dass ich ihn nicht nur als Kollegen sehr wertschätzen gelernt sondern auch als zauberhaften Menschen lieb gewonnen habe.

Jenseits technischer Präzision und atmosphärischer Wirkung geht es beim Licht vor allem Anderen um die Vermittlung von Nähe. Da waren wir uns einig. Niels war nah, als Oberbeleuchter, als Ausbilder, als Mensch.

Die Arbeit mit ihm war ein Geschenk. Wir und ich vermissen ihn.

Mit den Gedanken bei seinen Lieben, der Verlust ist unermesslich, der Schmerz unbeschreibbar.

Michael Bertl BVK

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