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Die Marburger Kameragespräche 2024 mit Sturla Brandth Grøvlen


Sturla Brandth Grøvlen mit Familie und BVK-Ehrenmitgliedern
Bild: Jakob Ebert BVK

Die Marburger Kameragespräche und der Kamerapreis sind seit Jahren ein ganz besonderes Ereignis für die Kinematografie. An drei Tagen kommen jedes Jahr Bildgestalterinnen und Bildgestalter, Forschende und Studierende sowie Filmbegeisterte in die mittelhessische Stadt an der Lahn. Schon manche und mancher der Ausgezeichneten wurde von dieser Veranstaltung überrascht, zählt Marburg doch nicht zu den bekannten Orten des deutschen Filmschaffens. Vielleicht ist es gerade dieses „nicht im Scheinwerferlicht stehen“ und die pittoreske historische Architektur, die einen Rahmen bilden, der immer wieder eine konzentrierte Auseinandersetzung mit dem Werk einer oder eines DoP erst möglich machen. Dieses Analysieren, Diskutieren und Reflektieren von filmischer Bildgestaltung ist auch für die Ausgezeichneten eine einmalige Beschäftigung mit dem eigenen Werk und gleichzeitig für alle Teilnehmenden eine fruchtbare Erfahrung.


Sturla Brandth Grøvlen
Bild: Markus Stoffel BVK

2024 mit Sturla Brandth Grøvlen war da keine Ausnahme, im Gegenteil, ein ganz besonders herausragendes Erlebnis für alle, die dabei sein konnten. Sturlas Filme zeichnen sich durch seine ganz persönliche Handschrift aus. Es ist diese Nähe zu den Akteurinnen und Akteure, seine perfekte Handkamera, die die Zusehenden mitten in die Geschichten nehmen und zu Beobachtenden machen. Sturlas Kamera ist ein nicht urteilender Beobachter, oft in menschliche Ausnahmesituationen blickend. Schonungslos das Leid in vielfältigen Facetten zeigend, doch nie die kostbaren Momente von Wärme und Humor aussparend.


Matthias Fleischer BVK im Werkstadtgespräch zu “Victoria” mit Sturla Brandth Grøvlen
Bild: Jakob Ebert BVK

In drei Werkstattgesprächen und im persönlichen Dialog zeigte sich Sturla als ein Kollege, der offen über seine Arbeit sprach und Einblicke in das skandinavische, insbesondere das isländische Filmschaffen gab. Das Drehen im hohen Norden mit seinen Besonderheiten stieß auf Interesse, ebenso die teilweise über ein Jahr dauernden Vorbereitungszeiten für Sturlas Filme mit Kindern und Jugendlichen.

Wer vom BVK diesmal in Marburg dabei sein konnte, wird diese eindrucksvolle Veranstaltung nicht vergessen. Und der diesjährige Preisträger ganz bestimmt ebenfalls nicht, war es doch die erste Reise mit seinem erst zwei Monate alten Sohn. Er würde ihn halten wie seine Kamera, sagte in seiner Laudatio Sebastian Schipper, der Regisseur von “Victoria”.

http://www.marburger-kamerapreis.de

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