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BVK fordert sozialverträglichen Bedingungen in Filmberufen

Die Nominierungsergebnisse beim Deutschen Kamerapreis 2024 sind selbstverständlich auch dem Vorstand des BVK aufgefallen, sie entsprechen mitnichten dem ebenfalls unbefriedigenden und doch realen Geschlechterverhältnis in unserem Gewerk. (https://rm.coe.int/female-professionals-in- european-film-production-2023-edition-p-simone/1680acfdcb) Die Jury Fiktion Kino hat als einzige uns bekannte Quelle Angaben zur Geschlechterverteilung der eingereichten Filme in ihrer Kategorie gemacht. Nicht einmal 15% der dortigen Einreichungen waren Filme von Kolleginnen.

Das Problem ist nicht eines von Jurys, von deren fachlicher Kompetenz und Unabhängigkeit hier zweifelsfrei auszugehen ist. In der oben genannten Untersuchung im Auftrag des Europarates wird deutlich, dies Ungleichgewicht speziell im Bereich der Bildgestaltung ist ein europäisches, wenn nicht gar alle maßgeblichen Filmländer betreffendes. Wo waren die nominierten oder ausgezeichneten Kinematografinnen bei den Academy Awards 2024?

Wir sehen den einzigen Lösungsweg in einem gemeinsamen Herangehen, an schonungsloser Analyse und offenem und vorurteilsfreiem Dialog aller Beteiligten, der Filmschaffenden, der Produktionswirtschaft sowie der Sender und Streaminganbieter. Die Art, wie derzeit Filme hergestellt werden, benachteiligt vor allem – aber nicht nur – unsere Kolleginnen. Unter diesen familien- und sozialunverträglichen Zuständen leiden ebenso Kollegen. Das betrifft beispielsweise regelmäßig den sehr schweren Wiedereinstieg ins Berufsleben nach Elternzeiten oder wenn Angehörige gepflegt werden müssen.

Der BVK ist bereit für diesen überfälligen Dialog. Die Werte und Einstellungen, die der Verband hierbei vertritt, haben seine Mitglieder bereits 2021 in einem Ethikkodex festgelegt: https://kinematografie.org/ethikkodex

Wer sich weiter informieren will, findet anbei zwei Stellungnahmen, die dem BVK in diesem Zusammenhang – ohne dessen Beteiligung – zugegangen sind und auf die wir gerne verweisen.

BVK Vorstand, den 14.03.2024

Stellungnahme Jury Fiktion Kino Deutscher Kamerapreis 2024



Stellungnahme
der Nominierten des diesjährigen Kamerapreises (Markus Ott, Tobias Kaufmann, Lukas Wunschik, Julian Pfaff, Jan Mayntz, Michael Oberwallner, Tobias von dem Borne, Noah Böhm, Johannes Obermaier, Nicolai Mehring, Marvin Schatz, Alexander Seidenstücker, Jacob Friedrich Maria Kohl, Christopher Behrmann, Christopher Aoun, Felix Pflieger, Franz Zimmermann) und der Cinematographinnen

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